Meine Workshops

Ich bin Musiker, Songwriter und Referent für „Kreative Sprachvermittlung“.

Meine Workshops

Hier erfahren Sie mehr über meine Arbeit als Workshopleiter und Fortbildner im Bereich Spracherwerb durch Musik, Songwriting und Kreativpädagogik.

Drei unterschiedliche Formate

Format 1:

„Deutsch lernen mit Musik“

Mittlerweile kann ich in meinen „Deutsch lernen mit Musik-Workshops“ auf einen großen Fundus an Übungen aus der sprachbezogenen Musikpädagogik zurück greifen. Diese Sing-, Schreib-, Sprech- und Spielübungen machen Spaß und erzielen einen nachhaltigen Lerneffekt.  Dabei hat sich eine Mixtur aus eigenen Übungen und Inspirationen selbst gemachter Workshoperfahrungen in anderen Wortkunstformen als vielfältig und bewährt erwiesen.

Von Kreativtechniken, die die Assoziationsfähigkeit „herauskitzeln“ und dem Improvisationstheater enlehnt sind, bishin zu Schreibübungen, die dem Kreativen Schreiben ähneln und gewinnbringend in meinen Workshops integriert werden, ist es die Breite einer sprach-musik-didaktischen Palette, die aktiv und interaktiv den Spracherwerb fördern.

Drei-Schritte-Methode

Im Zentrum des Deutschlernens mit und durch Musik steht immer die Verbindung von Sprache und Musik. Denn dort, wo sich beide „Universen“ berühren, wo das Gemeinsame zutage tritt, entstehen auch Möglichkeiten einer kreativen Sprachvermittlung. Über eine Drei-Schritte-Methode vom normalen Sprechen über das Rhythmisieren hin zum Singen, zeige ich den Deutschlernenden einen logischen Weg, den man leicht gehen kann. Häufig durfte ich die Erfahrung machen, dass eine unvoreingenommene und ’selbst-verständliche‘ Herangehensweise an das Singen die zielführende ist. Unbewusst selbst gesteckte musikpädagogische Hürden fallen dann einfach weg, wenn Erwartungen keine Rolle spielen. Von der positiven Annahme ausgehend, dass jeder Mensch einen Zugang zur eigenen Musikalität hat und die Gewissheit, dass „Scheitern“ nicht Misserfolg, sondern Spaß und Lernen bedeutet, kommt man häufig über den vermeintlichen Umweg ans Ziel: so eröffnen „Fehler“ und Sprachmissverständnisse Möglichkeiten zu ungeahntem Krativoutput.

„Deutsche Sprache – schwere Sprache“ ?!

Fischers Fritze, Brautkleid-bleibt-Brautkleid & Co. sind als gesungene Zungenbrecher plötzlich nur noch halb so schwer. Denn: Singen macht das Sprechen leichter! Eine Erkenntnis, die sich beim Einüben deutscher Zungenbrecher erfahrbar macht. Die der Sprache innewohnende Eigenrhythmik erfährt nämlich beim Singen eine „Gehhilfe“. Melodien bewirken, die Betonung von Wörtern und Silben intuitiver zu lernen. Durch diesen musikalischen Ansatz des Sprachelernens wird also im Allgemeinen die phonologische Achtsamkeit erhöht, d.h. das Gefühl für Wortlängen, Silbenberonungen, Aussprache und Wortklang verbessert sich. Zudem wird der basale Charakter von Musik, nämlich Repetition und sich wiederholende Strukturen beim Musizieren, beim Deutschlernen helfen. Der allgemeinpädagogische Wert des Lernspaßes dabei kann in dem Zusammenhang kaum genug geschätzt werden – denn schließlich sind gute Gefühle und die Freude bei der Sache förderlich für die instrinsische Motivation.

Format 2:

„Songwriting & DaF / DaZ“

Deutschsprachiges Songwriting: Deutsch lernen fast wie „nebenbei“. Als Songwriter und Textdichter habe ich selber täglich damit zu tun die richtige Sprache, die passenden Wörter zu finden. – Reime, Metrik, Phonetik, Sprachrhythmus, Stil und Stilmittel – das alles sind dabei dieselben Vehikel, die auch im Spracherwerbsprozess greifen und eine wichtige Rolle spielen. 

Die Musik ist dabei ein willkommener Vermittler, denn sie trägt die Sprache. Durch das gesungene Wort öffnen sich Türen für emotionales Lernen – vor allem mit Spaß an der Sache! Ich erlebe immer wieder, dass die Teilnehmeneden meiner Workshops durch diesen Ansatz und den Zugang zu ihrer eigenen Kreativität eine andere Möglichkeit bekommen sich auszudrücken und sich gestalterisch-künstlerischen zu öffnen. Das tangiert auch das Selbstwertgefühl, denn die Teilnehmenden werden zu „Kreativkreateure“: beim Auftritt und dem Präsentieren des selbst Erschaffenenem am Ende, wird deutlich, dass Musik und Sprachelernen mit einem künstlerischen Ansatz harmoniert und sich gegenseitig bestärkt.

 

Gruppenlernen: miteinander voneinander

Neben der Entwicklung eines Bewusstseins für Songstrukturen, musiktheoretische Grundbegriffe und die musikstilübergreifende Vielfalt der deutschen Sprache, zeige ich verschiedene Herangehensweisen beim Songwriting auf. Im Gruppenprozess bringen sich die Schüler*innen mit ihren individuellen musikalischen Fertigkeiten ein. So ist es häufig möglich eine ganze Band auf die Beine zu stellen und gemeinsam zu schreiben, zu spielen, zu proben und zu performen! Das Schreiben in der Gruppe kann man als Symbiose der Ideen bezeichnen – die Erkenntnis, dass viele Köpfe in der Summe etwas schaffen, das am Ende mehr als die Summe seiner Teile ist: Ein fertiger Song, an dem 10 bis 15 Schüler*innen gemeinsam mitgeschrieben haben und ihn final in einer Abschlusspräsentation vorführen. Die Erfahrung eines punktuellen Songwritingworkshops und das Sichausprobieren beim Singen, Texten und Instrumentespielen und vor allem im gemeinsamen Musizieren, kann dann eine Initialzündung sein, um das musikalisch-kreative Zusammenwirken auch über den Workshop hinaus fortzuführen.

 

Eine Renaissance: deutschsprachiges Songwriting

Deutschsprachiges Songwriting erlebt seit mehr als 15 Jahren eine Renaissance. Eine ganze Generation junger Deutschpoet*innen (bspw. Philipp Poisel, Bosse, Lotte, Joris, Clueso, Enno Bunger uvvm.) schreiben unverblümt und selbstbewusst auf deutsch. – Was jahrzehntelang im deutschsprachigen Schlager, in der „Neuen Deutschen Welle“, in der Volksmusik, im Deutsch-HipHop oder im Deutschrock zur Selbstverständlichkeit gehört hat, findet längst auch Einzug im modernen Singer-Songwritertum. Singer-Songwriter schreiben ihre Lieder selbst, singen und spielen sie auch anschließend.

Einen eigenen Song zu schreiben und ihn anschließend vor Publikum live vorzutragen – das ist das Ziel und schönste Gefühl für alle die Musik machen und lieben. Dass dieses Ziel weder Perfektion noch jahrelanges Training erfordert, sondern durch einen gezielten Ansatz beim Songwriting in der Gruppe mit Texten auf Deutsch funktioneren kann – das vemittele ich in meinen Workshops.

Video abspielen

Format 3:

„Musikproduktion & Videodreh“

Dieser Workshop ist als konsekutive Einheit in Folge eines vorausgegangenen Songwriting-Workshops konzipiert. Nachdem der Song fertig geschrieben, der Text auswendig gelernt und die (ggf.) instrumentellen Parts eingeübt wurden, findet eine Audio-Aufnahme statt. Im mobilen Tonstudio vor Ort werden entweder zum vorproduzierten Track nur der Gesang eingesungen oder sowohl Gesang als auch Instrumente aufgenommen.

Sind alle Spuren „im Kasten“, werden die TN unter professioneller Leitung eines Videografen zu ihrem selbst geschriebenen Song ein Musikvideo erstellen. Ein so genanntes „storyboard“ ist Teil des pädagogischen Konzepts, welches in der Gruppe erarbeitet und kreativ umgesetzt werden soll. Für die Location des Videos werden häufig Aufnahmen im Freien gewählt. Die TN sollen vor allem ihre eigenen Ideen und Vorstellungen zur Sprache bringen verwirklichen.
Das Format ist demnach naturgemäß weniger von Kreativ- und Sprachübungen, sondern von konkret handlungsbezogener Sprachanwendung geprägt. Für viele Teilnehmenden ist es das erste Mal, dass sie vor einem Studiomikrofon oder einer Kamera stehen. Diese wertvollen Erfahrungen koppeln sich mit dem positiven Gruppenerlebnis des Musikvideodrehs.
Der Workshop ist auf drei Tage angesetzt: (Tag 1: Wiederholung und Probe des Songs, sowie Konzipierung des Musikvideos; Tag 2: Audioaufnahmen; Tag 3: Musikvideodreh). Am Ende steht dann ein fertiges Musikvideo, welches bei youtube veröffentlicht wird. Mit der abschließenden Online-Veröffentlichung und dem Verbreiten in Social-Media-Kanälen haben wir dann ein nachhaltiges und jugendaffines Produkt erschaffen, welches wiederum Gegenstand der Rezeption in deutscher Sprache ist.

Weiterführende Informationen

Rahmenbedingungen

Zielgruppen

Schüler*innen

DaF-Studierende

DaF / DaZ – Lehrkräfte

DaZ-Lernende

 

Im Rahmen meiner Workshops an deutschen Auslandsschulen bin ich häufig Teil eines Künstler- und Workshopleiterteams, welches für einen oder mehrere Workshoptage bspw. im Rahmen einer Projektwoche eingebunden wird.

Menschen mit Fluchterfahrung – DaZ / Deutsch als Zweitsprache

In der Jugend- & Erwachsenenbildung konnte ich ebenso im Laufe der letzten Jahre viele Erfahrungen in Spracherwerbs-Workshops mit geflüchteten Menschen sammeln. Mein Ansatz der kreativen Sprachvermittlung mit sowohl Erwachsenen als auch Jugendlichen zielen darauf ab, Deutsch als eine facettenreiche, lernenswerte und schöne Sprache zu vermitteln.

Gruppengröße

Die Idealgröße meiner Workshops beläuft sich auf 12 – 15 Teilnehmende. In Großgruppen im prozessorientierten Spracherwerbsansatz habe ich allerdings auch schon bis zu 32 TN unterrichtet. Dies ist alles eine Frage der Rahmenbedingungen, Workshop-Konzeptionierung und individuellen Besonderheiten.

Kooperationspartner, Institutionen, Einrichtungen

Die Workshops an internationalen deutschen Auslandsschulen führe ich in Kooperation mit einer Agentur „Die Zeilenschmiede“ sowie dem Goetheinstitut durch. In Deutschland differieren die jeweiligen Träger von Volkshochschulen, allgemeinbildenen und Musikschulen, städtischen Einrichtungen, Jugendzentren und weitere Träger wie Stiftungen und gemeinnützige Vereine.

Prozess vs. Ziel

Wie lang ist der Weg des Sprachelernens? Oder was, wenn der Weg kein Weg, sondern eine Fläche ist, auf der man sich in alle Richtungen bewegt?

Vorwärts, rückwärts, mal weiter, mal weniger weit vom momentanen Standpunkt aus. Heißt das, dass es gar kein Ziel gibt? Die Antwort ist klar: Jein! Denn das Sprachelernen ist ein Prozess, der ein permanentes, fortwährendes Ziel selbst ist. Bemüht man sich dem alten chinesischen Sprichwort vom Weg, der das Ziel bereits in sich trägt, wörtlich zu nehmen, dann geht es um Momente des Lernens, des Erfahrens, des Austauschens und Miteinanders verstanden als „Prozessziel“, das sich im Lernen permanent selbst erreicht. – Und dennoch können wir Schwerpunkte auf den Prozess oder eben das Ziel setzen.

…prozessorientiert

Mittels Kreativtechniken üben wir die Assoziationsfähigkeiten, denn man weiß: Angst und Kreativität schließen sich aus! Leistungs- und Bewertungskriterien fallen in diesem setting weg, wodurch ein Raum für Kreativität und Entfaltung überhaupt erst ermöglicht wird. Steht der Prozess im Fordergrund, ist mein Workshop bspw. in einem fortlaufenden Sprachkurs eingebunden. Der Umweg ist das Ziel: so eröffnen „Fehler“ und Sprachmissverständnisse Möglichkeiten zu ungeahntem Krativoutput. Emotional positiv besetzte Prägungen und Erinnerungen an eine kreative Gemeinschaftsarbeit im Workshop führen dazu, dass sprachbezogene Inhalte länger im Gedächtnis bleiben als das Bestreiten eines rein kognitiv-repetetiven Spracherwerbsansatzes.

…oder zielorientiert

Liegt der Fokus auf dem Ziel, ist ein fortgeschrittenes Sprachniveau hilfreich, aber nicht Grundvoraussetzung. Songwriting funktioniert bereits auf A-2-Niveau.  Ist das Sprachniveau der Gruppe bereits etwas höher angesiedelt, kann der Musikpraxis und dem Songwriting mehr Raum gegeben werden. Im Workshopformat „Songwriting & DaF/DaZ“ ist das Schreiben eines eigenen neuen Songs unser anvisiertes Ziel. Das Lied kann dann final in einem kleinen oder großen Konzert, je nachdem, auch öffentlich präsentiert werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Videografen und größeren DozententInnenteams, ein Musikvideo zum entstandenen Song zu konzipieren und dadurch ein über den Song hinaus gehendes Ziel zu verfolgen.

Pädagogik & Kunst

Pädagogisches und künstlerisches Arbeiten sind im Grunde zwei Schienen eines Gleises. Die beiden Welten der Pädagogik und der Kunst scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben. Doch

tatsächlich können beide „Welten“ wunderbar miteinander fusionieren und sich wechselseitig durch Vermeidung ihrer manchmal einseitigen Herangehensweisen bestärken. Tatsächlich ist jeder künstlerische Weg immer auch pädagogisch (et vice versa!). Lernen durch Emotionen, durch Ästhetik und das Einbringen selbst gemachter Erfahrungen in einen Liedtext, kann pädagogisch sinnvoll sein, auch oder gerade weil man weniger strukturell „ordnungsgemäß“ dabei vorgeht, wie man es bspw. im Kontrast dazu beim Durchkonjugieren unregelmäßiger Verben tut. Lernprozesse sollten als etwas Genussvolles stattfinden. Und andersherum sollen pädagogische und didaktische Mittel so integriert und angewandt werden, dass das Lernen mit Leichtigkeit vonstatten geht. So kann sich am Ende ein spürbarer Lerneffekt einstellen, ohne dass der künstlerische Anspruch auf Originalität dabei zu kurz kommt.

Inklusion & Partizipation

Inklusion beudetet für meine Workshoparbeit nicht bloß „dabei sein ist alles“. 

Dem Begriff Inklusion haftet -vielleicht auch nur vermeintlich- häufig im schulischen Bereich eine Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit an. Gerade im Spracherwerb sind interindividuelle Unterschiede dann oft Quelle für daraus erwachsende ungünstige Gegebenheiten. Doch genau hier ermöglicht eine musikalisch-künstlerische Sprachvermittlungsmethode eine Chance zur tatsächlichen Partizipation. Denn auch heterogene Gruppen hinsichtlich verschiedener Merkmale (bspw. Alter, Hintergrund, Sprachniveau, individuelle Fähigkeiten) bedeuten für mich keine Hürde, sondern Motivation, den Workshop für alle Teilnehmenden eben partizipativ zu gestalten. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer soll mit seiner oder ihrer individuellen Art und Möglichkeiten im Workshopsetting zur Geltung kommen.

Eindrücke aus meinen Workshops

Video abspielen